Dysphagiekost
26.11.2024
26.11.2024
Essen, das schmeckt und auch appetitlich aussieht. Für Menschen mit Kau- und Schluckstörungen ist das eine besondere Herausforderung. Im Pflege- und Betreuungszentrum Berndorf werden hier neue Wege gegangen.
Inspiriert durch einen Workshop im Frühjahr dieses Jahres hat sich das PBZ Berndorf entschlossen, im Bereich Dysphagiekost, eine Ernährungsform, die bei Schluck- und Kaubeschwerden angewendet wird,neue Wege zu gehen. Unter der Projektleitung von Regina Bauer erfolgte ein intensiver Austausch mit den beiden Küchenleitern Hildegard Aigner (PBZ Melk) und Thomas Hauk (PBZ Klosterneuburg). Ein Vor-Ort-Besuch von Küchenleiter Johann Nebel und Koch Attila Biro im PBZ Klosterneuburg ermöglichte wertvolle Einblicke in die praktische Umsetzung der Dysphagiekost.
Ein wesentlicher Schritt für die Projektumsetzung war die Anschaffung der notwendigen Küchenausstattung. Denn es braucht einen geeigneten „Cutter“ und eine gebotene Vielfalt an „Förmchen“, um die notwendige Konsistenz und ein attraktives Aussehen für die Speisen zu erreichen. Dadurch, dass es vermehrt pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohnern mit einem derartigen Bedarf gibt, war die Entscheidung für die Anschaffung naheliegend. „Es ist schön, wenn die verschiedenen Bereiche im Haus zusammenarbeiten, um eine positive Änderung zu bewirken,“ meint Direktor Gregor Herzog.
Dank dieser Maßnahmen gelang es, die Attraktivität der Dysphagiekost zu steigern und auch die Angst davor zu verringern. Johann Nebel und Attila Biro betonen: „Wir planen, in den nächsten Monaten auch Frühstück und Abendessen weiter zu adaptieren, um das Essen für unsere Bewohnerinnen und Bewohner noch ansprechender zu gestalten.“
Beim kürzlich stattgefundenen Angehörigenabend hatten die anwesenden Gäste die Gelegenheit, sich ein Bild der „Dysphagiekost NEU“ zu machen. „Die positiven Rückmeldungen von Betroffenen, Angehörigen und auch unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und bestärken uns, den eingeschlagenen Weg kontinuierlich weiterzugehen“, erklärt Regina Bauer zufrieden.
Schluckstörungen (Dysphagien) können viele verschiedene Ursachen haben. Des Weiteren steigt im Alter das Risiko für eine Schluckstörung deutlich an.
Es gibt unterschiedliche Stufen der Kau- und Schluckstörung. Je nach Ausprägung ist eine Anpassung der Konsistenzen, eine sogenannte „Kostmodifikation“ erforderlich. Es bedarf der Auswahl geeigneter Lebensmittel und die Festlegung der Nahrungskonsistenz, die gut und sicher geschluckt werden kann. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Kost nährstoffreich in ausreichender Menge zugeführt wird, um den individuellen Kalorienbedarf zu decken. Appetitliches Aussehen und ein angenehmer Geschmack und Geruch wirken günstig auf die Schluckreflexauslösung und fördern die Freude am Essen und den Genuss.